„Papa druckt Falschgeld im Keller“

Aus der Berliner Zeitung vom 27.10.1995


„Seit fünf Jahren sorgt die „Promenaden-Mischung“ nicht nur in Marzahn für Stimmung“

Marzahn – Nichts gegen „Take That“ und die Kelly-Familie. Aber eine tolle Party kann man auch mit der Marzahner „Promenaden-Mischung“ erleben. In diesem Monat feiert das Ensemble sein fünfjähriges Bestehen.

Im klopfenden Dance-Rhythmus des Hits „Pain“ der Gruppe „Fun Factory“ tanzt die 10jährige Franziska Tiedecke mit drei weiteren Mädchen wie ein richtiger Popstar auf der Bühne. Wenige Minuten vor dieser Playback-Aufführung hatte noch gruselige Stimmung geherrscht. Das Licht ging aus und schaurige Gestalten huschten unter den Klängen der Mitternachtsglocke über die Bühne und erzählten Geschichten zum Fürchten, die dann aber doch mehr zum Lachen waren. Ausschütten wollten sich die Zuschauer auch bei den Liedern „Mein Papa druckt Falschgeld im Keller“ und „Konfetti, Spaghetti“.

Mit einem Querschnitt seiner erfolgreichsten Lieder, Tänze, Playbacks und Musical-Clownerien feierte vergangenes Wochenende im proppenvollen Schülerfreizeitzentrum des Marzahner Freizeitforums der Chor „Promenaden-Mischung“ seinen fünften Geburtstag. Seit 1984 musiziert das Ensemble, das vor allem jugendliches Publikum anspricht, im Kiez.

Im Oktober 1990 wurde es unter seinem jetzigen Namen neu formiert. Zum Chor und der Tanzgruppe gehören vierzig Kinder im Alter zwischen acht bis dreizehn Jahren sowie neun Erwachsene. „Wir sind vom Alter her ein bunt gemixtes Ensemble und alle Mitglieder wohnen rund um die Marzahner Promenade“, erklärt Chorleiter Dr. Bernd Engling den Namen Promenaden-Mischung. „Zu ihm paßt, daß alle unsere Lieder und Tänze lustig und manchmal auch etwas verrückt sind, wo wir singen und tanzen, wird mitgeklatscht und mitgesungen. Trübe Tassen gibt es bei uns nicht.“

Die Erwachsenen kümmern sich vor allem um die musikalische Begleitung und Organisation. Gezählt wurden bisher 150 Auftritte. Vor allem bei lokalen Volksfesten, aber auch auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Der Chor wirkte außerdem bei zwei CDs des Kinderliedermachers Gerhard Schöne mit.

Die kleine Tänzerin Franziska ist erst seit einem halben Jahr Mitglied, ihre zwölfjährigen Freundinnen Anika Oelsner und Steffi Henning sind seit 1991 dabei und dürfen bereits den choreigenen „Großen Durchhalteorden“ um den Hals tragen. Sie wurden wie die meisten anderen Mitglieder durch die Musiklehrerin in der 23. Grundschule Marzahn, Margot Boesecke, für die Mitarbeit gewonnen.

„Sie ist die gute Seele unseres Ensembles,“ so Bernd Engling. Die drei Mädchen erinnern sich gern an die Reisen, durch die der Chor ihren Heimatbezirk auch außerhalb bekannt gemacht hat. Dazu gehörte Ende September ein Auftritt im bayerischen Dillingen. Für das Programm „Marzahner Jören“ wurden sie durch das Publikum mit Beifall regelrecht überschüttet.

Möglich wurde diese Reise durch Vermittlung des Fußballvereins Marzahner Füchse, der wie beispielsweise die Wohnungsbau- und MAZ-Verlagsgesellschaft zu den Freunden und Sponsoren des Ensembles gehören. In den kommenden Wochen tritt es in Marzahn wieder mit seinem Weihnachtsprogramm auf.

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Fete zum Fünften

Aus der Marzahner Zeitung 10B/1995


Marzahner-Promenaden-Mischung    

Gemeinsam mit rund 120 Gästen feierten die 40 Chorkinder und zehn Erwachsenen der „Marzahner Promenaden-Mischung“ am 21.10. im Schülerfreizeitzentrum ihr fünfjähriges Jubiläum. Unter den Gratulanten befanden sich die Bezirksstadträte Nünthel und Dr. Buttler sowie CDU-Fraktionschef Klahr. Gratulationen und Präsente überbrachten u.a. Frau Kröber von der WBG, Frau Schieck vom Kulturamt, Frau Gensicke vom Bürgerkomitee Marzahner Promenade und Herr Löser vom TSV Marzahner Füchse. Mit ihren erfolgreichsten Liedern, Tänzen, Playbacks und Musikal-Clownerien aus den bisherigen Programmen begeisterten die Mitwirkenden ihr Publikum ebenso wie mit dem Männerballett und der Modenschau. Spiele unter Einbeziehung ehemaliger Ensemblemitglieder, der gemeinsame Gesang von Eltern der Chorkinder sowie die Verleihung von „Durchhalteorden“ für sieben langjährige Chorkinder sorgten für tolle Stimmung.

Ein herzliches Dankeschön für die freundliche Unterstützung gilt: Herrn Mrasek, Allianz-Hauptvertretung, dem Opel-Autohaus „Am Nordring“, Brunnenbaumeister Woick, der Goldschmiede Mehnert, der IG Marzahner Promenade, Jeans & Sportswear by outfit, dem Kaufhof „Marzahner Tor“, der „Marzahner Zeitung“, Parfum & Kosmetik Kossack, Pinocchio Holz & Puppe, dem SFZ Marzahn, dem UHW e.V., Herrn Eyck von Vaihinger Fruchtsäfte und der WBG Marzahn.

Dr. B. Engling

Interview für die Sendung „Berolina“ im Radio SFB 88,8

aufgenommen am 18.10.1995, ausgestrahlt am 19.10.1995 um 12.20 Uhr


Um die Schnauze herum ein bißchen spitz, die etwas zu kurz geratenen Beine dürften irgendwann mal ein Dackel beigesteuert haben und das borstige Fell könnte vielleicht von einem Terrier stammen. Das Resultat bezeichnet man unter Hundebesitzern schlicht als Promenadenmischung, jene liebenswürdigen, meist ganz besonders treuen Vierbeiner ohne Stammbaum. Eine außergewöhnliche Promenadenmischung feiert an diesem Wochenende ihren fünften Geburtstag, die ist zu Hause in Marzahn und wurde deshalb vor fünf Jahren auch auf den Namen „Marzahner Promenaden-Mischung“ getauft. Mit der Tierwelt hat sie nur so viel gemeinsam, daß das, was sie tut, offenbar tierischen Spaß macht. Margitta Hoppe hat sich davon überzeugen können.

(Lied „Marzahner Promenaden-Mischung“)

Margitta Hoppe: Rund vierzig muntere Kinderkehlen erzeugen den typischen Marzahner Promenaden-Mischungs-Sound. Sie sind zwischen acht und 14 Jahren alt, die meisten lernen in der 23. Grundschule in der Stolzenhagener Straße, wo auch jeden Mittwoch geprobt wird.

(Lied „Wenn die Sonne ihre Strahlen“)

Anika Oelsner: Das macht einfach riesigen Spaß, und ich mache auch viele Solos, das Singen und das Tanzen. Unser Herr Dr. Engling, der arrangiert alles und erklärt, bevor die Moderation und das ganze Programm losgeht, alles, also „Marzahner Jören“, aus was es besteht, warum wir Marzahner Promenaden-Mischung heißen.

Margitta Hoppe: Nämlich, weil es im Bezirk eine Marzahner Promenade gibt, erklärt Anika. Und weil in den Häusern rings um die Einkaufs- und Bummelmeile schon Mitte der achtziger Jahre die Idee für den Chor geboren wurde, ergänzt der bereits zitierte Bernd Engling.

Bernd Engling: Und da haben sich einige sangesfreudige Leute, die hier in den Neubaugebieten, wo ja noch wenig Grünflächen und Infrastruktur waren, zusammengefunden und haben die Vorgärten gepflegt und haben gesagt, man könnte vielleicht auch mal was Kulturelles machen. Und so ist damals ein kleiner Chor entstanden, eine Singegruppe, wo Leute ganz einfach das besungen haben, wie es im Kiez ausschaut.

Margitta Hoppe: Und die holte sich zu Straßen- und Kinderfesten immer mal junge Stimmen aus dem benachbarten Schulchor zur Verstärkung. Mit der Wende verschmolzen die acht Erwachsenenstimmen, die auch künftig zur Stange halten wollten, mit dem einstigen Schulchor zu einem gemeinsamen Sangesverein, der „Marzahner Promenaden-Mischung“, die inzwischen fünf verschiedene jeweils einstündige Programme im Repertoire hat.

Bernd Engling: In unserem letzten Programm, das wir in diesem Jahr kreiert haben, „Wir sind Marzahner Jören“, stellen wir unseren Stadtbezirk vor und haben zu achtzig Prozent eigene Texte und auch eigene Lieder mit dabei. Auf unserer Chorfahrt nach Bayern haben die Freunde dort in und um Dillingen herum Marzahn eben durch unser Programm ganz gut kennengelernt.

Margitta Hoppe: Den Draht nach Bayern hatten Marzahner Sportler geknüpft.

Bernd Engling: Speziell der TSV Marzahner Füchse, die hatten mit den Freunden vom Bund der Berliner und Freunde Berlins e.V. Kontakte auf sportlichem Gebiet und haben gesagt: Wir haben noch mehr zu bieten in Marzahn als nur den Sport. Und da die 9. Dillinger Kulturtage eine Reihe von Möglichkeiten auch für Volkskünstler aus anderen Regionen bietet, dort was zu machen, ergab es sich, daß wir da unseren ersten Auftritt hatten. Der ist auch ganz gut angekommen, und sie wollen uns im nächsten Jahr unbedingt wiedersehen.

Margitta Hoppe: Zuvor stehen erst einmal solche traditionellen Auftritte wie die auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, beim Marzahner Frühling, dem Lieder-Sommer in der Wuhlheide oder dem Hellersdorfer Erntefest im Chorkalender, vielleicht auch wieder ein gemeinsames Singen mit dem Liedermacher Gerhard Schöne, auf dessen jüngster CD sich auch die „Marzahner Promenaden-Mischung“ verewigt hat.

(Lied „Wir sind Marzahner Jören“)

Und eben jene Marzahner Jören feiern am Sonnabend ihren fünften Chorgeburtstag von 13 bis 17 Uhr im Marzahner Schülerfreizeitzentrum in der Marzahner Promenade 51 mit einer großen Geburtstagsfete. Wer Lust hat, einfach hinkommen, der Eintritt ist frei.

Chor feiert Jubiläum

Aus dem „Hallo Berlin“-Wochenblatt Marzahn vom 19.10.1995


Mit einer großen Geburtstagsparty feiert die „Marzahner Promenaden-Mischung“ ihr fünfjähriges Bestehen im Schülerfreizeitzentrum an der Marzahner Promenade 51.

Am Sonnabend, 21. Oktober, sind große und kleine Musikfreunde zwischen 13 und 18 Uhr herzlich eingeladen. Das bunte Programm verspricht viel Spaß und Unterhaltung: Die Chorkinder und Erwachsenen bieten Lieder, Tänze, Playbacks und Musical-Clownerien, darunter auch Titel aus gemeinsamen Studioproduktionen mit dem Liedermacher Gerhard Schöne. Man kann sich über das Wirken des Chorensembles informieren, CDs erstehen, sich an einem Quiz und einer Tombola beteiligen und auch zur Disco-Musik tanzen.

Das Chorensemble musiziert seit 1984 im Kiez rund um die Marzahner Promenade und tritt seit Oktober 1990 neuformiert unter dem Namen „Marzahner Promenaden-Mischung“ auf. 40 8- bis 13jährige Kinder, vor allem aus der 23. Grundschule Marzahn, und acht Erwachsene musizieren auf Kiezfesten und Feiern unter Einbeziehung des Publikums. Geprobt wird mittwochs 15 bis 17 Uhr, Tanzproben finden zusätzlich dienstags 14 bis statt.