Berliner Kinder zu Gast

Aus der Donau-Zeitung vom 04.10.1996


Holzheim. Rund 25 Kinder und 15 Erwachsene vom Berliner Chor des Vereins Marzahner Promenaden-Mischung e.V. besuchten den Lehrbienenstand des Imkervereins Holzheim e.V. Nach der Begrüßung durch den zweiten Vorstand des Imkervereins, Peter Simon, berichtete Schriftführer Michael Winkler zunächst kurz über die Entstehungsgeschichte des Lehrbienenstands.

Danach stand die Honigbiene im Mittelpunkt der Diskussion. Die Stadtkinder hatten eine Menge an Fragen über das Insekt parat. Michael Winkler berichtete nicht nur über das Leben der Honigbiene, den Aufbau des Bienenvolkes und die Aufgaben der Honigkönigin, sondern stellte auch die verschiedenen Honigsorten vor.

Besonderes Interesse weckte bei den Kindern die Honigkönigin Anika Kornmayer. Die Lauingerin erzählte über ihre vielfältigen Aufgaben und Funktionen, die sie als Repräsentantin des Imkervereins Holzheim sehr gerne erfüllt. Als eine kleine Erinnerung an ihren Aufenthalt überreichte Peter Simon jedem Kind ein Glas Honig.

pm

Am Ende durfte PDS-Buttler dirigieren

Aus der „Berliner Morgenpost“ vom 01.10.1996


Marzahner Tage an der Donau ein Erfolg

Marzahn. Die „Nachbarschafts-Parkbank“, die am Sonntag zum Abschluß der Marzahner Tage an der Donau übergeben wurde, bringt das Zusammenrücken von Lauingen und Marzahn auf den Punkt. Das hölzerne Designer-Teil ist nämlich nach innen gewölbt. „Wer auf dieser Bank sitzt, rückt zusammen“, verkündete der Vorsitzende der Dillinger Berlin-Freunde, Hubert Götz.

Die Bürgermeister von Marzahn, Harald Buttler (PDS), und Lauingen, Georg Barfuß (CDU), probten nach dreitägigem „Zusammenleben“ gleich das „Zurutschen“. Daß „zusammenwächst, was zusammengehört forderte der Marzahner SPD-Fraktionsvorsitzende Günther Krug beim Volksfest von Schwaben und Berlinern in der Lauinger Stadthalle.

Die “ Marzahner Promenadenmischung“, die den Berliner „Plattenbaubezirk“ musikalisch und mit Esprit vorstellte sowie die Tanzformation „Dance Attack“ sorgten dabei ebenso für gute Stimmung wie Rock-Sängerin Lin Müller von der Marzahner Musikschule.

Buttler erhielt beim Festabend eine der höchsten Ehren, die der Freistaat zu vergeben hat: Er durfte die Musiker der Lauinger Stadtkapelle beim bayerischen Defiliermarsch dirigieren. …

Lauingen und Marzahn rücken zusammen

Aus der Donau-Zeitung vom 30.09.1996


Harald Buttler (PDS) und Senatorin Beate Hübner dirigieren beim Festabend bayerischen Defiliermarsch

Lauingen. Die Nachbarschaftsparkbank, die gestern an der Segrèpromenade in Lauingen von den Dillinger Berlin-Freunden übergeben wurde, ist nach innen gewölbt. „Wer auf der Bank sitzt, rückt zusammen, ob er will oder nicht“, sagte der Vorsitzende des Bundes der Berliner, Hubert Götz, bei der Übergabe. Zusammengerückt sind bei den „Marzahner Tagen“ auch Lauinger und Menschen aus dem Berliner Stadtbezirk.

Insbesondere der Festabend am vergangenen Samstag, das Volksfest von Marzahnern und Lauingern, brachte in der Stadthalle „ein starkes Stück Berlin“ auf die Bühne. Aber auch die Lauinger, allen voran die Fanfare Brass Band und die Stadtkapelle wirkten beim bunten Abend mit, der schließlich die letzten weltanschaulichen Vorbehalte sprengte. So durften die Berliner Senatorin Beate Hübner (CDU) und PDS-Bürgermeister Buttler den bayerischen Defiliermarsch dirigieren; Buttler und Barfuß waren später auch bei einer Polonaise durch die Stadthalle mit von der Partie.

Gegenbesuch 1997 geplant

Als ein „Kennenlernen von Menschen in Ost und West“ würdigte Götz die Marzahner Tage. Damit dies „keine Einbahnstraße“ werde, kündigte Götz für 1997 einen Gegenbesuch in Berlin an. „Viele hatten Parteiprogramme befürchtet – und Berliner sind gekommen“, sagte Bürgermeister Barfuß. Es müsse doch glücklich stimmen, die Hauptstadt in Lauingen zu Besuch zu haben. Die Marzahner Tage des Bundes der Berliner sollten mithelfen, „daß Menschen im geeinten Vaterland zusammenwachsen“. Das meinte auch der Marzahner Vize-Fraktionsvorsitzende der SPD, Günther Krug: „Wir bringen das zusammen, was zusammengehört.“

Welt ist in Ordnung

Senatorin Beate Hübner, die ebenfalls im Berliner „Plattenbau-Bezirk“ mit seinen rund 160 000 Einwohnern lebt, sagte, sie komme gerne nach Bayern und habe das Gefühl, „daß hier die Welt noch in Ordnung ist“. Die Hauptstadt erlebe eine schöne und schwierige Phase: „Berlin wächst zusammen, aber teilweise im Chrash-Kurs.“ Die Senatorin für Gesundheit und Soziales freute sich über den guten Besuch, der großes Interesse an Berlin bekunde. Es waren aber nur 300 Besucher in der Stadthalle, und das bei etwa 140 Marzahnern.

Harald Buttler wies darauf hin, daß die Politiker gar nicht für die Lauingen-Reise verantwortlich seien: „Die Menschen haben es gewollt, daß wir nach Bayern kommen.“ Und die Politiker hätten schließlich „mit dem Herzen ja gesagt“, sagte Buttler.

Dance Attack begeisterte

Die Marzahner Promenadenmischung eröffnete schließlich den bunten Teil des Volksfestes von Schwaben und Berlinern, indem sie den Bezirk Marzahn auf eine nette Weise musikalisch vorstellten. Fetzige Berliner Lieder der „Marzahner Jören“ wechselten mit Tänzen oder den Auftritten von Clowns und Berliner Bären. Power hatte auch die peppige Show der Tanzformation Dance Attack. Lin Müller von der Marzahner Musikschule, die schon am Freitagabend bei der Disco von Jugendlichen im Speisesaal des Internates begeistert hatte, lockte mit Rock-´n´-Roll-Klassikern Tänzer auf die Bühne. Dem in nichts nach stand die Lauinger Stadtkapelle, die mit „Boogie and Boogie“ auch Harald Buttler auf der Tanzfläche hielt.

Nette Tombolapreise

Bei der Tombola, die den Austausch Lauingen-Marzahn fördern soll, gab es nette Preise. Alber Lacher (früher SPD, jetzt FUW) beispielsweise gewann eine Reise mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Straßer ins Maximilianeum. Auch die Marzahner Gruppen, die am Samstag in der Innenstadt und im Kaufhaus Mützel musiziert hatten, waren vom Besuch an der Donau angetan. „Das ist ein ganz nettes Städele“, meinte Drehorgelmann Axel Stüber. „Ganz phantastisch“ findet auch Wolfram Spiller Lauingen. Und auch Passanten in der Herzogstadt freuten sich, „daß endlich was los ist“.

Fußball, Tennis, Volleyball

Nur der Marzahner Reiseorganisator Horst Löser ärgerte sich ein wenig über den Medienrummel, den der Besuch von Buttler in Bayern ausgelöst habe: „Von den 140 Marzahnern, die mit Lauingern Fußball, Tennis, Volleyball gespielt und gefeiert haben, sind ganze zwei Mitglieder der PDS“, betonte der Vorsitzende des TSV Marzahner Füchse.

Bv

Kontakte werden ausgebaut

Aus der Berliner Zeitung vom 01.10.1996


MARZAHN. Eine positive Bilanz der Marzahner Tage im bayerischen Lauingen hat der Cheforganisator auf Marzahner Seite, Horst Löser, gezogen. Zufrieden über die angebahnten Kontakte äußerte sich auch Wolfgang Loos, Vorsitzender des Wirtschaftskreises. Die Fußballer machten den Anfang, andere Sportler kamen hinzu, später die Kultur. Schließlich stießen auch Politik, Wirtschaft und die Kirche dazu, und die Marzahner Tage in Lauingen waren komplett. „Die Initiative ging von den Menschen aus“, sagte Bürgermeister Harald Buttler (PDS), der mit dem Verlauf der dreitägigen Veranstaltungsserie überaus zufrieden war. Erstmals hatte sich der Bezirk außerhalb der Berliner Stadtgrenzen präsentiert. Beim Festabend überbrachte Berlins Gesundheitssenatorin Beate Hübner (CDU), selbst Marzahnerin, die „herzlichen Grüße“ des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen. „Unser Vorhaben ist in voller Breite aufgegangen“, erklärte gestern Horst Löser, Vorsitzender des TSV Marzahner Füchse. Er sorgte zusammen mit seinem Lauinger Partner vom Bund der Berliner, Hubert Götz, dafür, daß die Marzahner sich in dieser Form vorstellen konnten. Schüler der Musikschule begeisterten Lauingens Bürgermeister Georg Barfuß (CSU) so sehr, daß er sie am liebsten dabehalten hätte, und der Kinderchor „Marzahner Promenadenmischung“ brachte mit seinen munteren Liedern ungewohnte Töne in die bayerisch-schwäbische Kleinstadt. …

Bereits am Freitag sind Lauinger wieder im Neubaubezirk präsent. Acht Bayern vom Bund der Berliner treffen sich im Freizeitzentrum mit Marzahner Freunden zum Kegelabend. …

Jürgen Schwenkenbecher

Marzahner Tage in Lauingen eröffnet

Aus der Berliner Zeitung vom 28./29.09.1996


CSU-Bürgermeister begrüßt Bezirksdelegation

Lauingen. Mit einem Politik- und Wirtschaftsforum haben Freitag nachmittag die Marzahner Tage in Lauingen begonnen. Zuvor hatte der Bürgermeister der bayrischen Donau-Stadt, Georg Barfuß (CSU), die Gäste im Rathaus begrüßt.

In seiner Begrüßungsrede nahm Barfuß ausdrücklich bezug darauf, daß mit Harald Buttler ein PDS-Politiker an der Spitze der Marzahner Delegation steht. „Wir sind angetreten, etwas für die Menschen zu bewegen. Und da sind mir alle politischen Kollegen willkommen“, sagte Barfuß während der Eröffnung. Buttler nannte es normal, daß „Parteien fair miteinander umgehen“.

An der Eröffnung im Rathaussaal, der von Marzahner Musikschülern umrahnt wurde, nahmen neben Lauinger Unternehmern auch Vertreter der örtlichen SPD und FDP teil. Die CSU, in der der Umgang mit der PDS umstritten ist, ignorierte die Einladung. Zu den Gästen aus Marzahn zählen neben Buttler auch Stadtrat Nünthel (CDU), Bezirksverordnete von PDS, CDU und SPD sowie Unternehmer.

Nach der Eröffnung besichtigten die Marzahner zusammen mit dem Bürgermeister zwei umweltorientierte Betriebe der Stadt. Auf einem Politiker- und Wirtschaftsforum erläuterte später Wolfgang Loos vom Marzahner Wirtschaftskreis die Probleme des Neubaubezirks.

Am Abend wurde im Foyer des Rathauses eine Ausstellung der Wohnungsbaugesellschaft Marzahn eröffnet. Zur gleichen Zeit begann im Schülerheim eine Disco für Marzahner und Lauinger Jugendliche.

Insgesamt nehmen an den Marzahner Tagen rund 120 Berliner teil. Der größte Teil des dreitägigen Programms ist Sport- und Kulturveranstaltungen vorbehalten. So treffen am Sonnabend und Sonntag Fußball-, Volleyball-, Kegel- und Tennismannschaften aus Marzahn und Lauingen aufeinander. Verschiedene Auftritte haben der Chor „Marzahner Promenadenmischung“ und Schüler der Musikschule. Mit der Übergabe einer „Partnerschaftsbank“ am Ufer der Donau gehen die Marzahner Tage am Sonntag zu Ende.

Jürgen Schwenkenbecher